Infos zur Geburt
Nachfolgend finden Sie einige Infos die in Ihrer Geburtsvorbereitung helfen können.
Es ist nicht nötig, bei der Geburt nach einem festen Schema zu atmen. Aber vielen Müttern hilft die langsame und tiefe Atmung dabei, ruhiger durch die Geburt zu gehen und die Muskeln zu entspannen.
Probieren Sie aus welcher Atemrhythmus Ihnen gut tut.
Vielleicht dauert es eine Weile, bis Sie auch mit Wehen einen passenden Rhythmus gefunden haben. Das ist nicht schlimm, lassen Sie sich Zeit, um sich langsam hineinzufinden.
Lassen Sie sich ruhig von Ihrem Partner dabei helfen, er kann Sie in Ihrem Rhythmus unterstützen.
Wenn es ihnen hilft, stellen Sie sich dabei diese Bilder vor.
“Schenke der schwangeren Frau Aufmerksamkeit!
Sie ist am allerwichtigsten.” (Sprichwort aus Chagga, Uganda)
Atmung und Wehen
Mutter:
- Atmen Sie durch die Nase ein, als würde es gut riechen.
- Atmen Sie mit weichen Lippen aus, als hätten Sie gerade einen teuren, dunkelroten Lippenstift aufgetragen.
- Wenn Sie in den Bauch atmen, stellen Sie sich vor, Sie atmen zum Baby und machen beim Ausatmen Seifenblasen für Ihr Kind.
- Stellen Sie sich die Wehe wie eine Welle am Strand vor, die auf Sie zukommt. Stemmen Sie sich dagegen, wirft die Welle Sie wahrscheinlich um.
- Besser geht es, wenn Sie sich mit der Welle ein Stück weitertreiben lassen, genauso ist es auch bei den Wehen.
- Betonen Sie das Ausatmen. Ausatmen bringt die Kraft, das kennen Sie vielleicht vom Sport.
- Tönen Sie wenn es Ihnen guttut. Das Aah wie beim JAAA macht die Kehle weit. Denken Sie daran Iih geht nie!
- Vor und nach jeder Wehe nehmen Sie einen tiefen Atemzug. Vorher, damit Sie sich auf die Wehen einstellen, und danach, um Restspannung zu lösen und sich während der Wehen Pause entspannt erholen zu können.
Vater:
- Erinnern Sie als begleitender Partner Ihre Frau immer wieder daran, langsam zu atmen und mit dem Ausatmen den Körper zu entspannen.
- Achten Sie auf die Stirn, den Unterkiefer, die Schultern und das Becken bzw. die Beine.
- Geben Sie ggf. Entspannungshilfe.
- Sorgen Sie gut für sich selbst, auch helfen ist anstrengend!
Die Wehen können durch Bewegen (Umhergehen) leichter ertragen werden.
Schmerzen werden gemindert und das Entspannen wird leichter.
Die Muttermund öffnet sich leichter und die Eröffnungszeit und gesamte Geburtsdauer werden verkürzt.
Die Kontraktionen der Gebärmutter sind stärker, regelmäßiger und häufiger.
In aufrechten Positionen erweitert sich der Durchmesser und die Beweglichkeit des Beckens. Der Kopf kann besser tiefer treten.
Die Bauchpresse wirkt kräftiger bei minimaler Muskelanstrengung.
Bewegung und Schwerkraft nutzen
Vorbeugung von Komplikationen
- Die Beckenbodenmuskulatur wird gleichmäßiger gedehnt und passt sich physiologisch dem Tiefertreten des kindlichen Kopfes a.
- Das Risiko eines Dammrisses und die Notwendigkeit eines Dammschnittes werden verringert.
- Durch eine nach vorn geneigte, abgestützte Körperhaltung wird erwiesenermaßen die Durchblutung von Gebärmutter, Kind und Nachgeburt gefördert.
- Blutdruckabfall wird verhindert. Mütterliche Kreislaufstörungen treten seltener auf.
Bessere Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind
- Die mütterliche Atmung wird nachweisbar verbessert. Erhöhung der Lungenvolumina um 10%.
- Die Sauerstoffsättigung von Mutter und Kind wird erhöht, insbesondere im Vierfüßler Stand.
- Die mütterliche und kindliche Kreislaufsituation wird verbessert.
- Die Plazenta (Nachgeburt) wird besser durchblutet.
- Die kindliche Herzfrequenz wird verbessert.
- Das Kind passt sich nach der Geburt besser an. Atmung und Herzfrequenz sind stabiler.
Auswirkungen auf den Hormonhaushalt
- Die Mobilität beeinflusst den Hormonhaushalt. Die Ausschüttung von „körpereigenen Schmerzmitteln“ und Hormonen mit gefäßerweiternder Wirkung wird begünstigt. Insbesondere steigt der Wechsel von Seitenlage zum Stehen nachweisbar der Prostazyklinspiegel.
- Der Körperkontakt mithelfenden Personen wirkt entspannend auf die Gebärende. Über Regulationsmechanismen können Endorphine (körpereigene Opiate) freigesetzt werden.
- Durch Abbau von Stress, Angst und Spannung wird die Wirkung des Hormons Oxytocin unterstützt. (Wärmeanwendungen haben die gleiche Wirkung)
“ In den ersten Tagen nach der Geburt eines Kindes erlebt man immer wieder den Zauber zweier Menschen die für einander da sind.”
(Ann Morrow Lindberg, Mamatoto)
Wenn Ihr Kind geboren ist, beginnt eine ganz besondere Zeit. Der Prozess des Bonding zieht sich insgesamt über ein ganzes Jahr.
“Ich weiß noch, wie ich das Krankenhaus verließ und dachte:
O Gott! Lassen sie mich wirklich mit ihm gehen? Ich habe keinen blassen Schimmer von Babys! Ich habe nie gelernt, mit Ihnen umzugehen. Wir sind reine Amateure.”
(Ann Tyler, Mamatoto)
Viel Hautkontakt ist wichtig!
- Nehmen Sie sich gerade zu Anfang viel Zeit füreinander und genießen sie die neue Situation. Schmusen und Kuscheln Sie, wann immer Ihnen danach ist. Schön ist der Begriff ”Flitterwochen mit dem Baby” machen.
- Überlegen Sie gemeinsam, welche Dinge Ihnen für die ersten Stunden wichtig sind.
- Bereiten Sie eventuell Ihre Familie und Ihre Freunde darauf vor, dass Sie sich zuerst ganz in Ruhe nur zu dritt kennen lernen möchten.
- Um das Bonding und damit auch einen guten Stillbeginn zu fördern, können Sie die Hebammen und Arzt oder Ärztin bitten, mit Routinemaßnahmen zu warten, bis Ihr Baby an der Brust getrunken hat.
- Überlegen Sie gemeinsam, ob die Maßnahmen wie z.B. eine Augenprophylaxe für Ihr Kind wünschen.
- Sollten Sie zu Beginn doch von Ihrem Baby getrennt sein, versuchen Sie später. Möglichst viel Hautkontakt mit Ihrem Baby zu haben.
- Haben Sie Geduld mit sich! Ein Baby zu versorgen lernt man nicht von heute auf morgen. Ihr Baby spürt, wenn Sie es mit Liebe behandeln und sich bemühen, es gut zu versorgen und seine
- Bedürfnisse zu erkennen. Aber nicht alles klappt gleich auf Anhieb. So sind fast alle Eltern am Anfang unsicher, ob sie alles richtigmachen.
! Die Frau muss ihrem Partner Rückmeldung geben über bevorzugte Massagen sowie deren Stärke und Tempo.
Denn nur so kann der entspannende und schmerzlindernde Effekt von Massagen optimal ausgenutzt werden.
Warme oder kalte Hände
Schulter- und Rückenmassage
- Streichende Bewegungen von Nacken und Steißbein.
- Kneten der Schultern, besonders verspannte Stellen.
- Massage seitlich entlang der Wirbelsäule.
Massage im Bereich des Beckens
- Druckpunktmassage der seitlichen Begrenzungen der drachenförmigen Michaelis-Raute.
- Kreisförmige, kräftige Massage über dem Kreuzbein.
- Ausstreichende Massage mit beiden Händen von der Mitte der Lendenwirbelsäule über die Hüfte bis zur Außenseite der Oberschenkel.
Bauchmassage
- Um den Bauchnabel herum im Uhrzeigersinn sanfte, kreisende Massagebewegung mit der flachen Hand.
- Wie oben, nur einen Halbkreis unterhalb des Nabels.
- Beidseits von den Hüften über den Unterbauch bis zum Schambogen streichen, evtl. noch weiter über die Oberschenkelinnenseite bis zu den Knien.
Fußmassage
- Einen Fuß nach dem anderen massieren.
- Die Fußsohlen mit kleinen, kreisenden Bewegungen massieren.
- Jeden einzelnen Zeh durchbewegen und mit kleinen, kreisenden Bewegungen massieren.
- Der Fußrücken wird durch eine ausstreichende Technik von den Mittelfußknochen zu den Zehen hin massiert.
Info und Bestellungen auch unter:
Heilkräuter-Natur-Drogerie
Helmut Meyer, Drogist
Stolberger Str. 36
52068 Aachen
Tel: 0241-500420
Pflanzliche Mittel in der Schwangerschaft und danach
Schwangerschaftstee
- Zur Stärkung und Regulierung der gesamten Schwangerschaft: Tee aus je 20 g Himbeerblätter, Melisse, Zinnkraut, Eisenkraut, Frauenmantel, Scharfgarbe (2 Tassen pro Tag)
- ab der 36.SSW zur Stärkung der Gebärmutter: Tee aus Himbeerblätter und Frauenmantel zu gleichen Teilen gemischt
Sodbrennen:
- frisches Minze Blatt
- Süße Mandel ohne Haut
- Kartoffelsaft
- Milch, eventuell mit Haferflocken
Eisenmangel: Hb im Mutterpass < 10
- Hämatit-Trit.D6
- Brenneselsamen (Grüne Fee)
- alle roten und dunkelgrünen Gemüse
- Hirse, Wildkräuter
- Kräuterblut
- Neukönigsförderer Mineraltabletten
Wassereinlagerungen (Ödeme)
- ausreichend trinken, stilles Wasser
- ausreichend salzen (1 Tl. Salz in ¼ Liter Wasser auflösen, täglich)
- schwimmen
- Venengymnastik bei Wassereinlagerungen in den Beinen
Krampfadern
- Heiß-Kalt-Wechseldusche der Beine (an den Füßen beginnen) am Ende kaltes Wasser
- Übung: Rückenlage mit dem Gesäß zur Wand, die ausgestreckten Beine hoch an die Wand legen und mit den Füßen kreisen, 2-3 min am Tag
- Tee aus je 20 g Scharfgarbe, Buchweizen, Mäusedorn und rotem Weinlaub; 2 Tassen täglich
Heublumensitzbad
Ab 2 Wochen vor dem errechneten Termin, um den Muttermund und die Beckenbodenmuskulatur weich werden zu lassen, 2mal pro Woche
- Heublumen in einem Topf mit Wasser geben, das Wasser einmal aufkochen. Dann den Topf in die Toilettenschüssel stellen, wenn der Dampf nicht mehr zu heiß ist, 10 min darüber setzen
Brustwarzen auf das Stillen vorbereiten
Ab der 36. SSW
- Schwarzer Tee/Teebeutel mit kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen und 5-10 min auf die Brustwarze legen
- Zitronensaft oder Salbeitinktur
- Brustwarzen mit dem Handtuch abrubbeln, Brustwarzen zupfen - aber nie über die eigene Schmerzgrenze hinausgehen
- möglichst oft den BH ausziehen (Luft und das Reiben an der Kleidung härten ab)
Rückbildungstee
Zur Unterstützung der Gebärmutter im Wochenbett
- Frauenmantel und Hirtentäschel zu gleichen Teilen gemischt, 2-3 Tassen Tee pro Tag
Ausgiebiges Bonding, viel Hautkontakt.
Hungerzeichen/Stillzeichen beachten (das Baby sucht, schmatzt, wackelt mit dem Kopf und/oder Händen).
Stillen nach Bedarf, bis zu 8-10 mal in 24h, auch nachts.
Die Brustwarze mit Muttermilch, Kakaobutter, Brustwarzencreme oder Heilwolle pflegen.
Stillen, Stillen, Stillen
In den ersten Stunden nach der Geburt:
- Wenn möglich auf Schmerzmittel während der Geburt verzichten
- Das Kind an die Brust anlegen, sobald es Stillzeichen zeigt (und die Mutter in der Lage ist, zu stillen)
In den ersten Tagen nach der Geburt:
- Das Kind früh, richtig und so oft wie möglich (8-12mal täglich) anlegen, auch nachts
- Korrekte Anlegetechnik und verschiedene Stillpositionen zeigen lassen, am besten in der Seitenlage im eigenen Bett.
- Stillen nach Bedarf
- Stillen als will kommende Pause annehmen
- Rooming-In im Krankenhaus, d.h. das Baby bleibt bei Ihnen
- Falls zu füttern aus medizinischen Gründen notwendig ist, ggf. mit alternativen Fütterungsmethoden, z.B. aus dem Becher
- Kein Schnuller oder Sauger in der ersten Zeit, den eigenen Finger anbieten
- Beobachtung bzw. Pflege der Brüste und Brustwarzen mit Heilwolle und Brustwarzensalbe
- Viel Körper-, Hautkontakt mit dem Kind
- Unterstützung in Anspruch nehmen! Kochen, Wäsche, Aufräumen…